2. Fastensonntag Statio

Die Erdkugel auf unserem Hungertuch leuchtet in türkis und blau. Sie zieht als Erstes unseren Blick auf sich. Wir nennen unsere Erde auch den blauen Planeten. In der Mitte können wir die Worte lesen-“vom Anfang“.

Die ersten Worte der Bibel sind:“ Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Die Erde war wüst und wirr, und Finsternis lag über der Ur-Flut, und Gottes Geist schwebte über dem Wasser.“ Gott sprach: „Es werde….“

Gottes Wort hat dem Leben einen Rhythmus gegeben; von Licht und Dunkel, von Werden und vergehen, von Arbeit und ruhen.

Wenn wir unsere Welt heute betrachten, könnte sie uns auch wüst und wirr vorkommen, so wie der Künstler sie aus zahllosen kleinen Stücken Zeitungspapier zusammengesetzt hat.

Und Finsternis liegt über den Seelen der Menschen:

Mutlosigkeit, den Hunger und die soziale Ungerechtigkeit nicht wirksam bekämpfen zu können.

Verzweiflung über noch mehr Kriege und noch mehr Waffen mit denen noch mehr getötet werden kann.

Angst vor unbekannten Krankheiten für die es keine Heilungs-Chancen gibt.

Resignation - abgetötet mit der Flucht in virtuelle Welten oder die Spaßgesellschaft, bis der Spaß keinen Spaß mehr macht.

Heute schwebt Gottes Geist nicht nur über der wüsten Erde – er ist mittendrin. Jedem Menschen hat Gott diesen Geist gegeben. Wir müssen ihm nur Raum geben, ihn freilassen, damit er durch uns handeln kann.

Dazu braucht es das Gebet. Beten heißt, nicht nur sich selbst zuhören, sondern Gott zuhören.

Wenn Gott seinen Geist aussendet wird das Antlitz der Erde neu.

Fragen wir uns in dieser Woche wo unser Schnipsel auf dem Bild zu finden ist: Ortlos im feurigen Universum?

Versteckt in der Erde?

Auf den haltenden Armen?